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TGP wickelt Biosicherheitslogistik bis ans Ende der Welt ab

Die Trans Global Projects Group (TGP) hat erneut ihre Rolle als einer der führenden Experten für Biosicherheit unter Beweis gestellt und eine Breakbulk-Lieferung bis zu einem der abgelegensten und empfindlichsten Ökosysteme der Welt abgewickelt: zur subantarktischen Insel Südgeorgien.

Im Auftrag von BAM, einem weltweit tätigen Bauunternehmen, war TGP für die sichere Lieferung von Baumaschinen und -materialien zum empfindlichen Ökosystem der Insel Südgeorgien verantwortlich. Damit soll die britische Antarktis-Forschungsstation in King Edward Point modernisiert werden. Geplant ist der Bau einer neuen Anlegestelle für das jüngste britische Polar-Forschungsschiff, die RRS Sir David Attenborough.

Durch seine Nähe zu den grossen Meeresströmungen ist Südgeorgien ein Zufluchtsort für die Tierwelt und Standort für weltweit bedeutende Umwelt- und Naturschutzforschung. Deshalb sind die Anforderungen an die Biosicherheit hier besonders hoch, was eine spezielle Herausforderung für den Transport bedeutet. Vor dieser Verschiffung nach Südgeorgien hatte TGP Anfang 2019 erfolgreich Baumaschinen und -materialien zur grössten britischen Antarktis-Forschungsstation Rothera geliefert. Mit einer weiteren Verschiffung nach Rothera im März 2020 erhält die Forschungsstation Ausrüstung, um die Infrastruktur zu modernisieren.

„Unsere Arbeit in der Antarktis im vergangenen Jahr war ein Riesenerfolg und hat die führende internationale Position von TGP im Bereich Biosicherheitslogistik weiter gefestigt“, kommentiert Colin Charnock, CEO der TGP Group. „Wir freuen uns, dass BAM unserem Know-how vertraut und unser Team mit der Leitung der anspruchsvollen Biosicherheitslogistik für dieses interessante Projekt beauftragt hat.“

Biosicherheitslogistik

Menschliche Eingriffe in der Vergangenheit haben sich spürbar auf die Flora und Fauna Südgeorgiens ausgewirkt und zahlreiche bedrohliche, nicht einheimische Arten eingeführt. Zwischen 2009 und 2018 wurde auf Südgeorgien das weltweit grösste Inselprogramm zur Ausrottung von Nagetieren durchgeführt. Dadurch wurde die Insel von Ratten und Mäusen befreit, die dort die Tierwelt fast 250 Jahre lang stark geschädigt hatten. Um die zahlreichen gefährdeten Arten der Insel zu schützen, verfolgt die Regierung von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln (GSGSSI) jetzt eine strenge Biosicherheitsstrategie für ankommende Schiffe und Fracht. Jeder Verstoss gegen die Vorschriften kann die Schiffsankunft verzögern. Das verursacht hohe Kosten in Südgeorgien und/oder die erforderliche Rücksendung der Fracht nach Grossbritannien.

Um dieses sehr reale Risiko zu minimieren, hat TGP eine umfangreiche Dekontamination durchgeführt. Dabei wurde sämtliche Vorgaben des GSGSSI-Handbuchs für Biosicherheit eingehalten.

TGP hat an einem speziell vorbereiteten Standort in Teesport, Grossbritannien, alle Schritte durchgeführt, um den Transport in Bezug auf die Biosicherheit vorzubereiten. Zunächst wurden alle Ladeflächen gründlich gereinigt, bevor die Fracht an Bord verladen wurde. Biologische Insektizide und Pflanzenschutzmittel wurden am Standort versprüht, ausserdem fand eine manuelle Inspektion statt. Anschliessend wurden Fracht und Container kontrolliert, mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und, sofern erforderlich, mit Insektiziden besprüht. Zusätzlich wurden Spürhunde eingesetzt, um Nagetiere in der Fracht und den Lagerbereichen zu finden. Zu guter Letzt wurde gemäss internationalen Standards für Pflanzenschutz ISPM-15-konformes Holz für Exportverpackungen und Staumaterial verwendet.

Die TGP-Experten führten ähnliche Biosicherheitsmassnahmen auf dem Schiff durch. Ausserdem stellte ein unabhängiger Beobachter sicher, dass es keine Verstösse gegen die Biosicherheit gab.

Der Transport

Nachdem die Dekontamination abgeschlossen und die Fracht verladen war, verliess die Sendung am 23. Dezember 2019 Teesport. Das Schiff war mit zwei 150-Tonnen-Kränen ausgestattet und transportierte mechanische Ausrüstung sowie Baumaterialien.

Die Antarktis-Route barg zahlreiche Gefahren, darunter katabatische Winde am Zielort. Diese ablandigen Fallwinde sind dort recht häufig. Hinzu kam, dass der Liegeplatz in King Edward Point nur 24 m misst, das Schiff aber 138 m lang war. Um all das zu bewältigen, setzte TGP als Lotsen einen ehemaligen Kapitän des britischen Polar-Forschungsprogramms mit Routine beim Navigieren nach und von King Edward Point.

Die Sendung kam am 16. Januar 2020 sicher an ihrem Bestimmungsort an. In nur sechs Tagen wurde alles reibungslos entladen, so dass das Projekt zwei Tage früher als geplant abgeschlossen war.

„Dank des gewissenhaften und unermüdlichen Einsatzes unseres Teams konnten wir dieses Projekt trotz besonders strenger Biosicherheitsvorschriften und schwieriger Transportbedingungen erfolgreich abschliessen“, merkte Charnock an. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das britische Polar-Forschungsprogramm dabei unterstützen konnten, seine Infrastruktur für Weltklasse-Wissenschaft für die nächste Generation zu modernisieren.“